Dr. Stefan Jacob hat den von der Universitätsmedizin Mainz vergebenen NMFZ-Forschungspreis 2018 des Naturwissenschaftlichen-Medizinischen Forschungszentrums (NMFZ) gewonnen. Das NMFZ schreibt einen Forschungspreis für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Forschung über die „molekularen Aspekte des Aufbaus und der Funktion biologisch-aktiver Systeme“ aus, die aus einer interdisziplinären Zusammenarbeit von mindestens zwei Angehörigen verschiedener Fachbereiche der JGU entstanden sind. Herr Dr. Jacob hat dem Koordinationsausschuss des NMFZ erfolgreich den von ihm veröffentlichten Fachartikel “Unravelling the biosynthesis of pyriculol in the rice blast fungus Magnaporthe oryzae”. Microbiology 163, 541–553 eingereicht, den er Anfang 2017 publiziert hat.
Herr Dr. Jacob ist Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Mikrobiologie und Weinforschung unter der Leitung von Prof. Eckhard Thines am Institut für Molekulare Physiologie |
Dr. Jacob hat in seinem Projekt die molekularen Grundlagen der der Biosynthese eines pilzlichen Sekundärmetaboliten aufgeklärt, der in Pathogen/Wirt-Interaktion des phytopathogenen Pilzes Magnaporthe oryzae von Bedeutung ist. Die von diesem phytopathogene Pilz hervorgerufene Pflanzenkrankheit vernichtet jährlich bis zu 30% der weltweiten Reisernte. Da Reis für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung als Grundnahrungsmittel zählt, haben Arbeiten zum Verständnis der Funktion des biologisch-aktiven Systems und der Pathogen/Wirt-Interaktion dieses Organismus ökonomisch und wissenschaftlich hohe Relevanz. Herr Dr. Jacob hat nicht nur auf das für die Biosynthese verantwortliche Polyketidsynthase-Gencluster im Genom von M. oryzae identifiziert und untersucht. Dabei konnte er regulatorische Elemente wie Transkriptionsfaktoren, Oxidasen und Reduktasen finden, die für Biosynthese von Sekundärmetaboliten essentiell sind. Die aufgrund von Genexpressionsanalysen aufgestellten Hypothesen wurden experimentell mithilfe von „loss-of-function“-Mutanten validiert und molekulare Aspekte der Funktion des neu identifizierten Biosyntheseclusters konnten so genauer dargestellt werden. Die Arbeitsgruppe von Herrn Prof. Till Opatz (Institut für Organische Chemie) führte die für die Arbeiten notwendigen Strukturaufklärungen durch und kann durch chemische Derivatisierungen bzw. synthetisch hergestellten Analoga dazu beitragen, Ideen bezüglich der biologischen Aktivität oder Funktion zu generieren. Die Arbeit zeigt eindrucksvoll, wie die Zusammenarbeit von Biologen und Chemikern gerade für den Bereich Sekundärmetabolite/Naturstoffe und deren Biosynthese Synergien schafft.
Der Fachbereich Biologie gratuliert Herrn Dr. Stefan Jacob ganz herzlich zu diesem Erfolg!