In Deutschland leben rund 8.000 Menschen mit der sehr seltenen Diagnose Usher-Syndrom. Die erblich bedingte und bislang unheilbare Erkrankung, benannt nach dem schottischen Augenarzt Charles Howard Usher, geht sowohl mit Hörschädigungen als auch mit Netzhautdegeneration einher. Die Forschung hat bislang elf Gene identifiziert, deren Defekte zu einem der Subtypen des Usher-Syndroms führen können. Wolfrums Team hat in einer Vielzahl von Studien grundlegende Erkenntnisse über die molekularen Prozesse und Mechanismen des Usher-Syndroms erarbeitet und potenzielle Therapiemöglichkeiten für das Auge evaluiert. Und trotzdem ist es noch ein langer Weg, bis Betroffenen wie dem zweijährigen Matti mit innovativen Behandlungsmöglichkeiten geholfen werden kann. Foto: Peter Pulkowski
Prof. Dr. Helle Ulrich, Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Molekulare Biologie (IMB) und Professorin am Fachbereich Biologie, wird mit einem ERC Advanced Grant ausgezeichnet. Ihre Forschung dazu, wie ein kleines regulatorisches Protein namens Ubiquitin zur DNA-Reparatur und zur Aufrechterhaltung der Genomstabilität beiträgt, wird in den kommenden fünf Jahren mit 2,5 Millionen Euro gefördert. ERC Advanced Grants gehören zu den wettbewerbsfähigsten und prestigeträchtigsten Auszeichnungen, die an erfahrene Wissenschaftler*innen in Europa vergeben werden.
Wie, fragten sich Forschende am iomE der JGU und der Universität Lausanne, wird bei Ameisen bestimmt, ob Männlein oder Weiblein schlüpfen? Also welche molekularen Mechanismen liegen der Geschlechtsdetermination der Ameise zugrunde? Schließlich besteht der Großteil der Ameisenpopulation aus weiblichen Arbeiterinnen, die wenigen Männchen jedoch sind unerlässlich für das Überleben der Spezies. Um diesen Mechanismen auf die Spur zu kommen, setzten die Forschenden auf diploide Männchen der Argentinischen Ameise. In dieser Spezies können bei Inzucht auch aus befruchteten Eiern sterile Männchen entstehen, wenn die Allele des geschlechtsbestimmenden DNA-Abschnitts identisch sind. Die Ergebnisse veröffentlichte das Team unter Beteiligung von Dr. Huga Darras in der renommierten Zeitschrift Science Advances.
Unter dem Dach der Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung wurde eine neue Treuhandstiftung gegründet: Das Stifterehepaar Prof. Dr. Heidrun Anke und Prof. Dr. Timm Anke fördert mit der neuen Stiftung die biologische Wirkstoff-Forschung und die damit verbundenen Forschungseinrichtungen an der JGU. 'Über diese Stiftung freuen wir uns ganz besonders, da sie einem ausgezeichneten Profilschwerpunkt unserer Universität zugutekommt. Gerade auch in Vernetzung mit den Forschungsaktivitäten des Instituts für Biotechnologie und Wirkstoff-Forschung liegt an der JGU ein klarer Fokus auf den zukunftsweisenden Themen der biologischen und medizinischen Forschung und deren innovativen Anwendung', erklärt der Präsident der JGU, Prof. Dr. Georg Krausch. Foto: Stefan F. Sämmer
Im Botanischen Garten des FB10 sind seit den 1950er-Jahren die Wege nach Botanikern benannt. Der größte Teil dieser Wegenamen geht auf Wilhelm Troll, den Gründer unseres Botanischen Gartens zurück. Zur ersten Auswahl gehörte etwa Carl von Linné und Johann Wolfgang von Goethe, die beide eine entscheidende Rolle in der systematischen Botanik spielten. 'Insgesamt sind 21 Wege im Botanischen Garten nach Botanikern benannt. Botanikerinnen waren bislang nicht vertreten', so Prof. Meret Huber, die Direktorin des Botanischen Gartens. 'Das mag nicht erstaunen, da Frauen der Zugang zur Wissenschaft bis weit ins 20. Jahrhundert zumindest stark erschwert war. Trotzdem erzielten Frauen schon damals exzellente Leistungen in der Botanik. Dies möchten wir würdigen, indem wir fünf Wege im Botanischen Garten nach herausragenden Botanikerinnen benennen.'
Die Königinnen sozialer Insekten, wie etwa Ameisen, Bienen oder Wespen, gelten gemeinhin als Höhepunkt der Spezialisierung im Tierreich. Königinnen, so die verbreitete Ansicht, seien nur dazu da, Eier zu legen – und diese Eigenschaft sei angeboren und nicht von äußeren Faktoren beeinflusst. Forscher am iomE des FB10 zeigen im Gegensatz zu dieser Auffassung, dass in Ameisenstaaten das soziale Umfeld eine entscheidende Rolle bei der Verhaltensspezialisierung von Ameisenköniginnen spielen kann. Die Arbeiten wurden in der Forschungsgruppe von Dr. Libbrecht an der JGU durchgeführt und in Functional Ecology veröffentlicht.